im Rahmem des Hamburger Transparenzgesetzes
Von den Hamburger China-Wochen
zur CHINA TIME
und zum drohenden Stillstand der Hamburger China-Beziehungen
sowie ungenutzer Chancen der Städtepartnerschaft Hamburg-Shanghai
"Deutschland und besonders Hamburg sind in China dabei, ihren guten Ruf zu verspielen!"
Zitat aus dem Vortrag von Werner Noll, aufgewachsen in Shanghai und erster Vertreter des Hamburger Shanghai-Büros, Referat "Hamburg in Shanghai: Ende einer Ära?",
Veranstaltung der Hamburger China-Gesellschaft am 25. April 1996
Hamburgs China-Politik muss sich mit der China-Strategie der verschiedenen Bundesländer und der Bundesregierung messen. Vor 30 Jahren war Hamburg in diesem Bereich führend. Bei meiner ersten Chinareise in Begleitung des damaligen Bundeskanzlers Kohl bekamen alle Delegationsteilnehmer einen dicken Packen von Informationen des Hamburger Instituts für Asienkunde. Heute tauchen das IfA oder die Hamburger Universität in Zusammenhang mit China überregional kaum noch auf. In Shanghai bröckelt das Hamburg-Haus, es regnet hinein, und die Vertretung verschlang enorme öffentliche Mittel. Bayern und Baden-Württemberg haben in Shanghai große, schöne Vertretungen, mit denen sie auch noch Geld verdienen. Hamburg war vor 30 Jahren wichtigster Standort für chinesische Investitionen. Jetzt liegt die Hansestadt hinter Sachsen-Anhalt und Thüringen weit zurück im Ranking. Dies hat Gründe, die ich gerne mit den China-Akteuren erhellen würde. Diese Kritik sollte konstruktiv sein und dazu führen, dass Hamburg wieder an die Spitze kommt. Auch Dokumente, Fotos und Erinnerungen von Ihren Chinaerfahrungen oder aus Hamburger China-Institutionen stelle ich gerne ein. Trotz aller Kritik: Es gab auch unendlich viele schöne Erfahrungen und menschlich bewegende Momente in den Hamburger Chinabeziehungen der vergangenen Jahrzehnte.
Mails an: Dr.Thomas.Kiefer@t-online.de
China-Wochen - CHINA TIME
China spielt für Hamburgs handelsorientierte Wirtschaft eine zentrale Rolle. Das Auf und Ab der Hamburger China-Beziehungen spiegelt sich besonders in der Veranstaltungsreihe CHINA TIME. Auf politischer Ebene liegen zwar gute Konzepte vor. Doch ein Teil der Verwaltung nutzt reichlich fließende öffentliche Mittel zur Selbstinszinierung, verteilt die Gelder bevorzugt an "Freunde", die dabei helfen, eine inhaltsarme Selbstdarstellung möglichst für die eigene Karriere zu nutzen. Man schmückt sich gerne mit großen Namen, die vielfältigen kulturellen Veranstaltungen werden sogar als unwichtige Folklore diffamiert. Dieses Bild beziehe ich sicherlich nicht auf die gesamte Hamburger Verwaltung. Dort gibt es natürlich viele engagierte, kreative, weitblickende und weltoffene Mitarbeiter. Doch durchsetzen können sich diese oftmals nicht oder nur zeitlich beschränkt.
Chinesisch-Deutsche Gesellschaft
Satzung: „Zweck der Gesellschaft ist die Förderung internationaler Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens zwischen China und Deutschland. Dieser Zweck wird insbesondere verwirklicht durch Vorträge, Ausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen im kulturellen und wissenschaftlichen Bereich. Durch diese Veranstaltungen sollen persönliche Begegnungen zwischen Chinesen und Deutschen gefördert werden, um das gegenseitige Verständnis füreinander zu vertiefen.“
Die komplexen Abläufe der Hamburger Chinapolitik der vergangenen Jahrzehnte, die sich oft hinter verschlossenen Türen in "informellen Netzwerken" abspielen, lassen sich in ihrem zeitlichen Ablauf und ihrer Wirkungsstruktur gut in der Geschichte, Arbeit und der Funktion der Chinesisch-Deutschen Gesellschaft erkennen. Deren Gründer Konsul Hans-Bernd Giesler schuf mit diesem Verein eine überregional bekannte Hamburger Chinainstitution, welche die ersten Hamburger China-Wochen und zahlreiche weitere Veranstaltungen initiierte. Er legte nach 1989 den neuen Grundstein für lebendige und vielfältige Beziehungen zu Hamburgs Partnerstadt Shanghai. Kultur- und Bildungskooperationen waren die Basis für gute wirtschaftliche und politische Beziegungen.
Wo steht die Chinesisch-Deutsche Gesellschaft jetzt?
Vereinsgeschichte und Fragen an die Chinesisch-Deutsche Link öffnen
CHINA TIME 2022
Was hilft die Beziehungen zu verbessern? Transparenz und Offenheit helfen. Nachdem die vergangene CHINA TIME 2018 sich durch eine frühzeitige Einbeziehung aller interessierten China-Akteure und ein vielfältiges Progamm auszeichnete, könnte es 2022 wieder einen Rückschritt zu Verschlossenheit und Selbstbezug weniger Akteure geben.
Teure Leuchtturmveranstaltungen ohne Nachhaltigkeit braucht Hamburg nicht. In unsinnige Chinaprojekte ist in den vergangenen Jahren zusammengerechnet ein zweistelliger Millionenbetrag versickert. Wofür? Wo bleibt eine kritische Bilanz?
Hamburg braucht Weltoffenheit, braucht gute Kooperationsprojekte mit China und offene, demokratische Mitwirkungsmöglichkeiten, um eine gute Zukunft zu gestalten. Hamburg braucht viele lebendige wissenschaftliche, kulturelle, wirtschaftliche und politische Kooperationen. Und dies nicht erst 2022 oder später. Die Hamburger CHINA TIME sollte sich laufend abspielen. Die aufgeführte Datensammlung zeigt die Missverständnisse gegenüber China, nennt viele große Projekte mit oft minimalem Erfolg. Sie zeigt jedoch auch, dass fast täglich in Hamburg etwas zum Thema China passiert, zeigt gelungene Kooperationen und Veanstaltungen - beispielsweise der Fachhochschulen oder seit Neuestem der Handelskammer - nennt gute Ansätze, mit denen die Bezieungen weiter entwickelt werden können. Blicken wir zurück, um eine gute, menschliche Zukunft und lebendige, vielfältige Kooperationen mit China zu gestalten.
Frühe Beziehungen zwischen Hamburg und China und Brüche Link öffnen
Linkliste der Hamburgs Chinabeziehungen ab 1995 - Vielfalt und Einfalt Link öffnen
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